Meerrettich

1) Kurzinfo

Scharf, würzig und lecker. So kann man den Meerrettich beschreiben. Schon seit dem Mittelalter ist die Pflanze als Heil- und Würzpflanze bekannt und wurde 2021 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Eine einfachere Pflanze gibt es nicht, einmal ausgesät vermehrt der Meerrettich sich immer wieder, solange nur ein kleines Stückchen der Pflanze in der Erde lässt. 

Meerrettich ist nicht nur scharf und lecker sondern enthält auch viele Vitamine. In der Knolle stecken ein hoher Gehalt an Vitamin B und Vitamin C, was im Mittelalter zur Heilung von Skorbut, einer Folge von Mangelerscheinung, eingesetzt wurde.  

Neben den Vitaminen sind viele Nährstoffe enthalten: Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen, welche einen hohen Gehalt aufweisen. 

2) Standort & Boden

Wie oben angedeutet ist der Meerrettich sehr genügsam und hat wenig Ansprüche an seinen Boden. Im lockeren, feuchten und humosen Böden bilden sich die brauchbarsten Wurzeln. Sie sind dann gerade, dick und wenig verzweigt, was auch die Ernte erleichtert. Geht man mit offenen Augen spazieren, sieht man den Meerrettich oft an Feldwegen oder Straßenrändern.

3) Aussaat und Pflanzen

Meerrettich ist sehr einfach zu pflanzen. Die Pflanze bildet unterirdisch lange dünnen Seitentriebe, die sogenannten “Fechser”. Diese werden im Herbst von der Hauptwurzel getrennt und dienen als Ableger für neue Pflanzen. Die Fechser sind im Fachhandel zu erhalten oder man kauft im Gemüsehandel ein Stück frischen Meerrettich. Die Pflanzenteile sollten mindest 15 cm lang sein und 2 bis 3 cm dick sein. Meerrettich eigenet sich zur Kultur in großen Eimern. Hier verringert man die ungewollte Ausbreitung im Garten.

Der Rettich braucht mehr Platz, da er unterirdische Ausläufer und Seitentriebe bildet. Daher sollte ein Pflanzabstand von 50cm eingehalten werden. Aber auch eine Pflanzung in ausreichend großen Kübeln / Säcken kann gut gelingen.

Meerrettich
Foto von Mein kleines Beet

4) Pflege und Düngung

Der Meerrettich benötigt viel Wasser, so sollte er alle drei bis vier Tage gründlich gewässert werden, damit er schöne dicke Wurzeln ausbildet. Um die ungewollte Verbreitung im Beet zu unterbinden, sollte man regelmäßig die Wurzel ausgraben und teilen. Um die Verbreitung der unterirdischen Ausläufer zu unterbinden, kann man das Pflanzloch mit Teichfolie oder anderen Absperrungen auslegen. Sonst kann der Meerrettich schnell das ganze Beet einnehmen.

Da der Meerrettich mehrjährig ist, sollte man nach der Ernte oder im Frühjahr dem Beet etwas Kompost zugeben.

5) Krankheit und Schädlinge

Durch die Senföle verteidigt sich der Meerrettich sehr gut gegen Krankheiten und Schädlinge. Sehr selten kommt es vor, dass er von Mehltau befallen wird. Hier empfiehlt es sich einfach die befallenen Blätter abzuzwacken.

6) Ernte & Lagerung

Meerrettich zählt zu den Wintergemüsen und wird zwischen Oktober und Januar geerntet. Dazu eignet sich ein Grabgabel mit der man die Wurzel an die Oberfläche drücken kann. Es empfiehlt sich die Grabgabel etwas entfernt vom Austrieb anzusetzen und sich dann langsam vor zu arbeiten. So reduziert man das Risiko die Wurzel unnötig zu beschädigen. Die Erde kann man anschließend mit einer Bürste abbürsten.

Meerrettich hält sich lange, wenn er kühl und dunkel aufbewahrt wird. Hat man keine Möglichkeit im Haus oder Keller zu lagern, kann man im Garten ein ca. 50cm tiefes Loch ausheben und den Meerrettich darin stapeln. Anschließend wird es mit ca. 20cm Erde abgedeckt. So kann man sich immer wieder Meerrettich ohne großen Aufwand ausgraben.

Ist die Wurzel angeschnitten, kann man diese in ein feuchtes Tuch wickeln und im Kühlschrank lagern. Dort ist er bis zu zwei Wochen haltbar. Die langfristige Lösung ist es den Meerrettich einzufrieren.

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