1) Kurzinfo
Schnittlauch ist das Basiskraut schlechthin. Ein Schnittlauchbrot hier, eine Eiergarnitur dort, der Schnittlauch ist überall. Neben seinen grünen Stängeln sind bei vielen Sorten auch die Blüten essbar. Schon die Römer erkannten den Nutzen von Schnittlauch nicht nur aus kulinarischer Sicht sondern auch als Heilpflanze. Man sagt dem Schnittlauch nach den Körper zu entwässern und den Blutdruck zu regulieren. Schnittlauch verfügt über viele Ballaststoffe, die die Darmtätigkeiten regeln, Verstopfungen vermeiden und das Risiko für Darmerkrankungen senken. Der unscheinbare Schnittlauch enthält neben vielen Nährstoffe noch 10 Vitamine, was ihn zu einem unerkannten Superfood macht.
2) Standort & Boden
Bei der Wahl seines Standorts ist der Schnittlauch nicht sonderlich Anspruchsvoll. Bevorzugt wird zwar ein sonniger bis halbschattiger Platz, aber der Schnittlauch gedeiht an einem schattigen Standort. Der optimale Boden ist locker und durchlässig, im Idealfall sogar sehr nährstoffreich. Um dies zu erreichen empfiehlt sich eine Mischung aus Humus und Sand, wobei der Humus den Großteil der Erde ausmachen sollte. Bei der Beetvorbereitung kann eine Gabe Kompost mit eingearbeitet werden. Saure Böden sollten vermieden werden, hier stagniert das Pflanzenwachstum bis hin zum Absterben der Pflanzen.
3) Aussaat und Pflanzen
Die Aussaat beim Schnittlauch erfordert Geduld. Die Keimrate ist nicht sehr zuverlässig und die Keimdauer für Kräuter relativ lang. Der Schnittlauch gehört zu den Kaltkeimern, die eine Temperatur unter 18°C zum keimen brauchen. Bei wärmeren Temperaturen sinkt die Keimrate bis zum totalen erliegen. Berücksichtigt sollte auch die Haltbarkeit der Samen werden. Ihr Keimfähigkeit hält nur für ein Jahr, danach sinkt sie sehr stark bis hin zum totalen Ausfall.
Schnittlauch kann man auch leicht aus der bestehenden Pflanze vermehren. Alle drei Jahre kann man die Pflanze je nach Größe in mehrere Teile zerlegen. Man verjüngt und vervielfältigt so seine Pflanze ohne die ganze Dauer der Aussaat und Aufzucht. Bei der Teilung spricht man von einer vegetativen Vermehrung.
4) Pflege und Düngung
Der Schnittlauch benötigt eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung. Darüber hinaus ist er recht unkompliziert in der Pflege. Die Pflanze ist gegenüber Unkraut nicht sehr konkurrenzstark, daher sollte man darauf achten, dass kein Unkraut die Pflanze erdrückt und dieses immer wieder entfernen.
Der unkomplizierte Schnittlauch stellt gut gepflegt eine immer währende Quelle an Kräutern da. Über den Winter kann man die Pflanze leicht abdecken, aber normalerweise kommt sie mit unseren Wintern gut zurecht und treibt im nächsten Frühjahr wieder aus. Vorher sollten die alten Triebe entfernt werden, damit diese nicht die Jungtriebe erdrücken.
5) Krankheit und Schädlinge
Recht selten wird der Schnittlauch von der Zwiebelfliege und ihren Maden oder dem Lilien- oder Zwiebelhähnchen befallen. Hier hilft leider nur das absammeln bevor die Schädlinge sich verbreiten und durch ihren Fraß größere Schäden anrichten.
Falscher Mehltau und Rost können auftauchen, wenn die Triebe nicht abtrocknen können und somit im Wasser stehen. Hiergegen hilft es rechtzeitig zu gießen, damit das Wasser abperlen kann bevor es dunkel wird.
6) Ernte & Lagerung
An sich ist der Schnittlauch eine kleine unterirdische Zwiebel deren röhrenförmige Blätter wir abschneiden und verspeisen. Diese kleinen Zwiebel treiben immer wieder aus. Der Schnittlauch blüht ab April in seinen sehr auffälligen Blüten, auch diese Blüten kann man essen oder als Deko verwenden, sie haben einen milderen Geschmack als die Blätter. Die Blüten sind nicht nur dekorativ sondern auch eine tolle Nahrungsquelle für Insekten. Nach der Blüte säet der Schnittlauch sich wieder selbst aus. Man sollte nicht alle Blüten stehen lassen, sondern einen Großteil ausbrechen. So bleibt der Schnittlauch an sich saftiger und regt die Blattbildung an.
Wie der Basilikum verliert der Schnittlauch nach der Ernte sehr schnell sein Aroma und wird welk. Eine kurze Zeitspanne lässt sich überbrücken indem man den Schnittlauch in ein Glas Wasser stellt. Für den Wintervorrat lässt sich frischer Schnittlauch, in kleine Stücke geschnitten, sehr gut einfrieren.
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