1) Kurzinfo
Die Tomate ist heute kaum noch aus den Gärten wegzudenken. Sie erfreut und nicht mehr nur noch in rot sondern in den unterschiedlichsten Farben und Geschmäckern. Ursprünglich kommen die Tomaten aus Südamerika und ihre Früchte waren gelb/grün. Erst die Züchtung machte die rote Farbe marktreift. Mittlerweile gibt es über 3000 Sorten und es kommen immer mehr hinzu.
Die Tomate landet gerne auf dem Brot, im Salat oder Kochtopf. Sie gehört mittlerweile zum Alltag dazu und ihre positiven Eigenschaften rücken in den Hintergrund. Vitamin A, B, C und E und Folsäure sind in großen Mengen enthalten. Zudem enthält sie große Mengen an Kalium, sowie Magnesium, Eisen, Kalzium, Phosphor, Kupfer, Zink und Nickel. Durch diese positiven Cocktails aus Nährstoffen wirkt die Tomate entschlackend und entwässernd. Tomaten wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus, sowie der Pflanzenwirkstoff der roten Farbe als Antioxidant gegen freie Radikale.
2) Standort & Boden
Tomaten benötigen für ein gesundes Wachstum einen durchlässigen und humusreichen, nährstoffhaltigen Boden. Daher sollte die Erde vor jeder Saison nochmals mit Kompost oder Tomatendünger aufgearbeitet werden. Das Aufbereiten der Erde ersetzt nicht die Düngung während der Saison. Tomaten verkraften über einen kurzen Zeitraum zu viel Wasser, aber das Wasser sollte dann auch abfließen, da es sonst zu Schädigungen und Fäulnis an den Wurzeln kommt, die die Pflanze nicht mehr ausgleichen kann.
Tomaten sind wirkliche Allrounder, man kann sie im Gewächshaus, im Freiland und problemlos in Kübeln anpflanzen, wobei das Volumen mindestens 10 Liter haben sollte. Für die kleinen Kübel eigenen sich kleinwüchsige Sorten, da die Hochwachsenden ansonsten die Stabilität verlieren und umzufallen drohen.
Die Pflanzen sollten vor Wasser von oben durch ein Dach geschützt sein. Sollten die Blätter nicht schnell genug abtrocknen, besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule auf den Pflanzen ausbreitet und diese dann absterben.
3) Aussaat und Pflanzen
Tomaten zum Keimen zu bringen ist nicht schwer, sie vor dem vergeilen zu schützen hingegen schon. Daher empfiehlt es sich, die Samen nicht allzu früh auszusäen und wenn dann direkt an einem Südfenster. Wenn die Tomaten vergeilen, werden sie lang, dünn und können irgendwann ihr eigenes Gewicht nicht mehr tragen. Solche Pflanzen entsorgt man dann oder setzt sie so tief, dass nur noch 1-2cm aus der Erde schauen. Die Samen brauchen nur etwas Wärme und Feuchtigkeit.
Bei der Aussaat sollte man sich vorher über die Sorten informieren. Hat man kein Gewächshaus oder Unterstand, sollte man Sorten wählen, die für das Freiland geeignet sind. Diese Pflanzen sind toleranter gegen die Kraut und Braunfäule.
4) Pflege und Düngung
Tomaten im Gewächshaus sind in unseren Breitengraden eigentlich eine sichere Bank, sollte man keine Krankheiten von Außen einschleppen. Sie stehen im Warmen und vor Regen geschützt. Die optimalen Bedingungen also für eine reiche Ernte. Wie oben bereits erwähnt sollten für das Freiland bestimmte Freilandsorten genutzt werden, da andere zu anfällig für Krankheiten sind. Auch wenn man im Freiland pflanzt, sollte man den Pflanzen zumindest einen kleinen Regenschutz gönnen, so hat man sicherlich mehr von den Pflanzen, als ohne Schutz.
Die meisten Tomaten wachsen in die Höhe. Durch ihre Form können sie das Höhenwachstum durch ihr Gewicht irgendwann nicht mehr halten und „fallen“ zu Boden. Um den Kontakt mit dem Boden zur vermeiden und Krankheiten keine Chance zu geben, sollte man die Pflanze mit Tomatenstäben oder anderen Rankhilfen von der Erde wegleiten.
Neben der Wärme und einem Regenschutz brauchen Tomaten viel Wasser, aber am Besten von unten. Folgende Punkte sollte man beim Gießen von Tomaten beachten:
- Tomaten immer von unten Gießen
- Spritzwasser auf den Blättern sollt vermieden werden.
- Ab der Fruchtausbildung regelmäßig gießen, da sonst die Früchte aufplatzen können.
- Vermeidung von Staunässe in Töpfen.
Düngen
Tomaten gehören zu den Starkzehrern und bevorzugen somit einen nährstoffreichen Boden. Die Erde sollte man jährlich mit frischem Kompost aufarbeiten. Trotzdem sollte man darauf achten die Pflanzen nicht zu überdüngen, da das Wachstum dann meist in das Grün anstatt in die Fruchtbildung geht.
Ausgeizen
Die Pflanzen neigen dazu in den Blattachseln regelmäßig neue Seitentrieben auszulassen. Da dies unnötige Kraft kostet, sollte man sich von vornherein Gedanken darüber machen, wie viele Triebe man stehen lassen will und den Rest ausgeizen. In der Regel bleibt ein Trieb stehen und maximal zu empfehlen sind drei Trieb stehen zu lassen. Lässt man mehrere Triebe stehen fallen die Düngergabe auch größer aus. Geiztriebe erkennt man in den Blattachseln zuerst als kleine Blätter, diese kann man leicht mit den Fingern abknipsen. Sind die Triebe schon etwas größer hilft die Gartenschere.
Tomaten verkraften einen Schnitt und Laubentfernung sehr gut. Darum sollte man während der Saison langsam von unten nach oben die Blätter bis zum ersten Fruchtansatz entfernen. Damit verringert man die Gefahr, dass Gießwasser auf die Blätter kommt und zu Krankheiten führen kann. Außerdem empfiehlt es sich Blätter, die die Früchte verdecken, zu entfernen.
5) Krankheit und Schädlinge
Die häufigste Krankheit bei Tomaten ist wohl die Kraut- und Braunfäule, sie tritt meistens später im Jahr auf bzw. nach feuchten Tagen und Wochen. Vorzubeugen lässt sich die Krankheit indem man die Pflanzen überdacht und beim Gießen darauf achtet, nicht die Blätter zu befeuchten. Erkennt man die ersten Anzeichen, sollte man die Blätter entfernen und in der Biotonne nicht auf dem Kompost entfernen.
Manchmal kommt es bei Früchten vor, dass die Unterseiten braun und vergammelt aussehen. Dies ist auf die Blütenendfäule zurückzuführen, die bei Calziummangel ausgelöst wird.
6) Ernte & Lagerung
Die Tomaten haben eine eingebaute Sollbruchstelle an ihrem Stiel. Hier kann man die Tomate bei reifem Zustand leicht abknicken, bringt das nicht, sollte man zur Gartenschere greifen und nicht an den Pflanzen reißen, da sonst wohlmöglich zu viel abgerissen wird. Haben es Tomaten an der Pflanze nicht geschafft auszureifen, kann man diese im Haus bei Wärme und Dunkelheit nachreifen lassen.
Aufbewahrt sollten Tomaten immer in luftigen Körben oder Boxen an einem kühleren, aber nicht kalten Platz. Der Kühlschrank ist daher nicht für die Lagerung geeignet. Die Kälte verfälscht den Geschmack der Tomaten.
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