Auch der Rasen im Garten braucht mehr Pflege als den allgemeinen Schnitt in den warmen Monaten. Wie man ihn pflegt und vertikutiert erfahrt ihr hier im Beitrag.
Der Rasen im Garten soll einem Teppich gleichen schön dicht und ohne Unkraut. Aber ohne Pflege wird aus dem Rasen eher ein Filzteppich als ein schöner Perser. Um diese verfilzten Teile in Form von abgestorbenen Pflanzenteilen, Moos oder Wurzeln zu entfernen vertikuliert man zweimal im Jahr. Einmal im Frühjahr März/Anfang April und einmal im Herbst Ende September/ Anfang Oktober nach Witterung.
Was versteht man unter Vertikutieren?
Das Wort stammt ursprünglich aus dem englischen. Wie weithin bekannt ist sind unsere Nachbarn auf der Insel für den berühmten englischen Rasen bekannt. Dabei handelt es sich um eine Rasenfläche ohne Makel und Beanstandung. Vertikutieren setzt sich aus den beiden Begriffen Vertical = senkrecht und Cut = Schnitt zusammen.
Beim Vertikutieren werden gleichmäßige ca. 1 Zentimenter tiefe Schnitte in den Rasenfilz gezogen, dabei kommen zerkleinerte Wurzeln, Moos und andere nicht wünschenswerte Verwachsungen im Rasen an die Oberfläche und können abgetragen werden. Das gibt dem Rasen wieder Luft zum Atmen und zum Wachsen. Nach einer kurzen Phase schließen sich auch wieder die Lücken und der Rasen ist eine Augenweise.
Wann wird vertikutiert?
Üblicherweise wird im Frühjahr vertikutiert und ist von Region zu Region unterschiedlich. In wärmen Gebieten kann man schon ab Februar vertikutieren in anderen erst März. Spätestens Anfang April sollte man damit fertig sein. Das Vertikutieren wird vor oder nach der Wachstumsphase gemacht. Die Hauptbedingung ist, es sollte anschließend frei von Dauerfrost sein und kein Schneefall mehr kommen. Darum ist das Vertikutieren im Februar nur, wie bereits erwähnt, in wärmeren Regionen möglich. Ansonsten Schadet man den Wurzeln vor der Wachstumsphase, was zu Wachstumsverzögerungen und sogar zum Absterben der Rasenfläche führen kann.
Ein späterer Zeitpunkt ist ebenso möglich, sollte aber nicht auf den Hochsommer fallen, da der Rasen dort mit der Hitze und Wasserversorgung zu kämpfen hat. Ein guter Zeitraum ist Ende September bis Anfang Oktober, danach hat der Rasen noch genügen Zeit sich zu erholen und auf den Winter vorzubereiten.
Das richtige Vorgehen
Hier streiten sich die Gelehrten, was man unter richtigem Vorgehen beim Vertikutieren versteht. Persönlich halten wir uns an folgende Reihenfolge:
1. Den Rasen mähen
Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen mindestens 1 Mal gemäht werden und zwar kurz, damit der Vertikutieren wirklich in die Erde eindringen kann und die abgestorbenen und unerwünschten Pflanzenteile rausholen kann.
2. Vertikutieren
Jetzt wird vertikutiert. Dabei geht man am Besten einmal horizontal und einmal vertikal über die Rasenfläche. Damit erreicht man das beste Ergebnis. Keine Sorge wenn der Rasen danach aussieht wie ein gerupftes Huhn, dann hat er es dringend nötig gehabt. Viele Geräte belüften im gleichen Arbeitsgang den Rasen mit unzähligen kleinen Löchern. Dieses sogenannte Aerifizieren lockert die Fläche auf und sorgt für einen besseren Austausch von Wasser, Nährstoffen und Luft. Je nach eingesetztem Gerät müssen die Reste zusammengerecht und entfernt werden.
3. Düngen der Rasenfläche.
Hier düngen manche vor dem Vertikutieren, manche danach. Wir gehören zu dem Team danach. Da meiner bescheidenen Meinung nach der Dünger durch das Vertikutieren wieder „aufgehoben“ wird und auch die zu entfernenden Pflanzenreste rausholt.
4. Sanden und Nachsäen
Zum Abschluss sollte bei schweren Böden noch etwas Sand nachgestreut werden. Dieser füllt die Lücken, lockert die Erde und das Gras hat es einfacher zu auszubreiten. Kahle Stellen an denen kein Grashalm mehr steht, sollten nachgesät werden. Es empfiehlt sich den gleichen Rasentyp zu verwenden, sonst hat man schnell einen Flickenteppich mit unterschiedlichen Sorten.
Das richtige Gerät zum Vertikutieren!
Bei den Geräten zum Vertikutieren unterscheidet man zwei Arten. Einmal die Handgeräte und einmal die elektrischen Vertikutierer für den Rasen.
Handarbeitet ist Muskelkraft
Ein Handgerät lohnt sich nur bei kleinen Flächen. Eine gute Vertikutierung ist nur mit viel Muskelkraft umzusetzen. Es ist außerdem schwer konstant die richtige Tiefe zu erreichen und zu halten.
Elektrische Vertikutierer für den Rasen
Ein elektrischer Vertikutierer nimmt einem viel Arbeit ab. Viele der Geräte durchlüften gleichzeitig den Boden. Wie bei allen Geräten gibt es unterschiedlichen Preis- /Leistungsklassen. Wir haben alle drei Geräte getestet und für gut bzw. sehr gut empfunden. Persönlich haben wir uns für das günstige Model entschieden, da unsere Rasenfläche nicht sehr groß ist.
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